Page 34 - Ratgeber für Einwegartikel
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Studie zur Verprobung der
Kompostierbarkeit ausgewählter
Einwegmaterialien
Biologisch abbaubar, kompostierbar – mit diesen Attributen
verbindet der Verbraucher geschlossene ökologische Kreis-
läufe. Er stellt sich vor: Diese Produkte werden zu Kompost,
als solcher auf landwirtschaftlichen Anbauflächen verteilt
und wieder zu Nährstoffen für neue pflanzliche Produkte.
Doch passiert das auch so?
Abgesehen von der Frage, ob diese Produkte überhaupt in
Kompostieranlagen landen, ist unklar: Wie verhalten sich
die betreffenden Materialien in Kompostieranlagen und
lässt sich der angedeutete Kreislauf tatsächlich schließen?
Um das herauszufinden, haben unsere Niederlassung
Hildebrandt & Bartsch und der zertifizierte Entsorgungs-
fachbetrieb ALBA Berlin im Rahmen eines Kooperations-
projektes die einschlägigen alternativen Einweg-Materialen
unter Realbedingungen getestet – eine Aufgabe, die eigentlich
von den Herstellern zu erwarten wäre, heute aber aufgrund Hildebrandt & Bartsch stellte für das Testverfahren einen
der verbreiteten Zertifizierungsmethoden unter Laborbe- großen Container mit 20 m Probematerial zur Verfügung.
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dingungen (vgl. Kapitel 2.2) nicht üblich ist. Zur Verprobung in der Kompostieranlage im Berliner Um-
land mischte ALBA das Testmaterial mit 20 m herkömm-
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lichen Bioabfalls (Grünschnitt, Inhalte von Biotonnen) und
legte zwei sogenannte Probemieten (Komposthaufen) an.
Bagasse-Verpackungen Ziel war es, grundsätzlich zu überprüfen, ob sich das
Holzschalen und -bestecke Material in den für die betreffende Anlage angestrebten
Palmblätter und wirtschaftlich notwendigen 12 Wochen zersetzt und
PLA-beschichtete Pappbecher und -schalen für den Kompostieranlagenbetreiber Vorteile bringt. Die
Papierstrohhalme und -servietten Testergebnisse sind für die verschiedenen Materialien sehr
unterschiedlich ausgefallen: Die beschichteten Pappbecher
z. B. haben sich nicht abgebaut, die Holzbestecke schon.
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