Tipps vom Profi für den Frühjahrsputz

Der Frühling ist die beste Zeit, um die Wohnung gründlich auf Vordermann zu bringen. Wir haben unseren Reinigungsexperten Tobias Mildner, Schulungsreferent des igefa-Campus, interviewt, wie Sie effektiv für ein sauberes Heim sorgen können.

Luisa Zock

Haben Sie Grundsätze beim Reinigen?

Ja, ich habe einige Prinzipien:

  1. Plan aufstellen.
  2. Gegenstände verstauen.
  3. Jedes Ding hat seinen Platz: Trennen Sie sich von alten Sachen!
  4. Nur Teilflächen oder Teilbereiche vornehmen.
  5. Von oben nach unten vorgehen.

Halten Sie sich an eine bestimmte Reihenfolge?

Zunächst aufräumen, dann die losen Verschmutzungen von oben nach unten entfernen. Das ist meist einfach Staub, danach kann man ins Detail und an die festhaftenden Verschmutzungen gehen, wie zum Beispiel Kalk- oder Fettablagerungen. Anschließend den Boden saugen bzw. feucht wischen. Danach kann man überlegen, ob man Boden oder Mobiliar zur Werterhaltung noch pflegt oder poliert.

Welche Grundausstattung hat sich bewährt?

Nitril-Handschuhe, die sehr verträglich für die Haut sind, Staubsauger, Wischtücher bzw. Reinigungstextilien, Feuchtwischgeräte mit Bezügen oder einen Mopp, Reinigungseimer, Leiter oder Klapptritt und die entsprechenden Reinigungsmittel. Letztere sind individuell abhängig von den zu reinigenden Oberflächen und Verschmutzungen.

Beim Frühjahrsputz denken die meisten wohl zuerst an die Fenster. Wie bekommt man diese schlierenfrei gereinigt?

Zuerst die Gegenstände von den Fensterbrettern entfernen und Gardinen abnehmen, damit der Zugang zu den Fenstern von innen und außen frei ist. Ganz wichtig: Nehmen Sie die Leiter oder den Klapptritt! Die meisten Unfälle im Haushalt passieren, weil Menschen auf Stühle steigen und stürzen. Um keine Schlieren zu hinterlassen, achten Sie darauf, dass es draußen nicht zu heiß ist und keine direkte Sonneneinstrahlung auf das Fenster trifft. Dann benetzen Sie die Fenster mit einem Glasreiniger und reinigen sie mit einem Einwascher, zum Abziehen können Sie einen Gummiabzieher verwenden. Zeitungspapier eignet sich zum Nachpolieren, um die Restfeuchte aufzunehmen sowie für Verschmutzungen an Rahmen und Gummierungen. Auch Mikrofasertücher und Frotteehandtücher sind schmutzaufnahme- und saugfähig.

Und wenn man Schimmel an den Fensterdichtungen entdeckt?

Es gibt spezielle Schimmelentferner, meist auf Chlorbasis, die sind gut geeignet. Allerdings benötigt man eine lange Kontaktzeit. Dafür kann man bspw. Toilettenpapier mit dem Reiniger tränken und auf die schimmeligen Stellen legen. Das lässt man etwa eine halbe bis eine Stunde darauf liegen, dann erzielt man sehr gute Resultate. Man muss natürlich aufpassen: Je öfter ich das mache, desto spröder wird die betroffene Fensterdichtung oder Fuge.

Worauf sollte man bei der Fußbodenreinigung achten?

Bei der Fußbodenreinigung ist es ganz wichtig, rechtzeitig die Fußbodenheizung auszuschalten. Auch hier natürlich erst alles so weit wie möglich frei räumen, dann saugen und schließlich mit einem staubbindenden Feuchtwischgerät über den Boden wischen. Bei den modernen Böden, das sind oft Kunststoff-Vinyl-Böden, reicht das schon aus, die sind sehr pflegeleicht.

Und bei der Textilreinigung?

Bei der Textilreinigung sind natürlich die Herstellerangaben zu beachten. Grundsätzlich sollte man sortenrein, also nicht Gardinen mit Handtüchern zusammen, waschen. Wie auch bei der normalen Wäsche sollte die Maschine nicht überladen und das Waschmittel entsprechend der Wasserhärte dosiert werden. Kochwäsche kann man ruhig auch mal bei höheren Temperaturen als 60°C waschen, dann werden die Bakterien und Keime sicher abgetötet.

Welche Vorgehensweise empfehlen Sie im Sanitärbereich?

Ich gehe folgendermaßen vor: Zuerst kümmere ich mich um die WC-Schüssel. Die Toilette sollte gespült werden, der Deckel aufgeklappt. Dann trage ich den WC-Reiniger auch unter dem Rand auf. Ich reinige die Schüssel mit einer WC-Bürste mit Spülrandreiniger oder mit einem Schwamm, anschließend bleibt die WC-Bürste im Ablauf stehen. Im Bad gelten natürlich dieselben Regeln wie in allen anderen Bereichen: Zuerst möglichst viel Platz und freie Flächen schaffen, dann von oben nach unten putzen. Die Fliesen im Bad sollten zuerst vorgewässert werden, damit sich die Fugen mit dem Wasser und nicht mit dem anschließend aufgetragenen Sanitärreiniger vollsaugen. Ein Fliesenabzieher bietet sich an. Damit sollte man auch die permanente Reinigung nach dem Duschen vornehmen, damit die Fliesen sauber abtrocknen. Am Ende sollte der WC-Reiniger lange genug eingewirkt sein, da gehe ich nochmal mit der Bürste nach, spüle und schaue, ob ich alles erreicht habe.

Kleiner Tipp

Abschließend noch ein Tipp: Je kleinteiliger Ihre To-Do-Liste ist, desto öfter können Sie etwas abhaken, erreichen das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben, und können sich nach größeren Abschnitten auch mal selbst für die geleistete Arbeit belohnen. Statt „Küche“ als einen Punkt aufzuführen, teilen Sie das doch lieber auf in „Oberflächen“, „Kühlschrank“, „Mikrowelle“ und „Herd/Ofen“. Und mit ein bisschen Musik im Ohr geht die Arbeit gleich noch viel leichter von der Hand. Also, viel Spaß beim Frühjahrsputz!

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