Mangelware Einmalhandschuhe

Neben Desinfektionsmitteln und Atemschutzmasken gehören auch Einmalhandschuhe zu den medizinisch bedeutsamen Produkten, insbesondere zu Corona-Zeiten. Aufgrund mangelnder Produktionskapazitäten kann der Lieferengpass möglicherweise nicht allzu schnell aufgehoben werden. Daher ist es wichtig, sich schon vorher auf Alternativen einzustellen, sofern möglich. Wir haben Ihnen hier drei Möglichkeiten aufgeführt, die eventuell für Sie in Betracht kommen können.

Mehrweghandschuhe

Eine Alternative ist es, wo möglich, Mehrweghandschuhe einzusetzen und auf Einweghandschuhe zu verzichten. Einweghandschuhe sind oft dünner, um einerseits die Bewegungsfreiheit und Berührungsempfindlichkeit zu gewährleisten, und um andererseits Schutz und Hygiene zu bieten. Einweghandschuhe sind besonders für den medizinischen Bereich geeignet, da sie Pflegepersonal/Ärzte und Patienten vor einer gegenseitigen Ansteckung oder Kontamination schützen. Einmalhandschuhe sind nicht geeignet für den Umgang mit aggressiven Chemikalien.

Mehrweghandschuhe sind in der Regel dicker als Einmalhandschuhe und haben dadurch eine höhere Beständigkeit gegenüber Chemikalien oder auch mechanischen Einflüssen. Durch die geringere Berührungsempfindlichkeit im Vergleich zu Einmalhandschuhen sind Mehrweghandschuhe für den medizinischen Einsatz eher ungeeignet. In vielen anderen Branchen hingegen kann und sollte sehr wohl auf die robusteren Handschuhe zurückgegriffen werden.

Keine Handschuhe

Das permanente Tragen von Handschuhen stellt nicht nur eine erhebliche Belastung für die Hände dar, sondern bringt auch keinen Sicherheitsgewinn, da von kontaminierten Handschuhen das gleiche Risiko ausgeht wie von kontaminierten Händen. Das Tragen von Handschuhen ersetzt auch nicht die Handhygiene mit Waschen und Desinfektion. Daher sollten Einmalhandschuhe, auch im medizinischen Bereich, kurz und gezielt getragen werden, wenn es relevante Hygienerisiken gibt.

Handschuhe desinfizieren

In der Hochphase von Corona kam es zu verstärkten Diskussionen über die Möglichkeit, potenziell kontaminierte Handschuhe zu desinfizieren und diese danach weiter zu nutzen. Im Normalfall ist hiervon dringend abzuraten, die Risikoabwägung liegt bei Ihnen selbst. Nach einer Empfehlung der KRINKO (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention) sollten behandschuhte Hände „nur in speziellen Fällen desinfiziert werden, z. B. in Situationen, in denen ein häufiger Handschuhwechsel erforderlich, aber erfahrungsgemäß schwierig realisierbar ist bzw. der Wechsel zu einer Unterbrechung des Arbeitsflusses führt.“ Des Weiteren seien auch einige Voraussetzungen zu beachten bzw. zu erfüllen:

  • Der Handschuh muss chemikalienbeständig sein und das Händedesinfektionsmittel ist für die Vorgehensweise geeignet.
  • Die Desinfektion ist geeignet, den möglichen Infektionserreger abzutöten.
  • Der Handschuh weist keine sichtbare Perforation auf und ist nicht erkennbar mit Blut, Sekreten oder Exkreten verschmutzt.
  • Der Handschuh soll nur während der Versorgung eines einzigen Patienten verwendet werden und ist anschließend sofort abzulegen.
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