Reinigungstextilien leben länger – mit der richtigen Pflege in 7 Schritten

Sie sind die unverzichtbaren Helfer beim Hausputz wie in der Gebäudereinigung: Moppbezüge und Tücher aus Microfaser, Baumwolle und Vlies. Doch auch sie unterliegen dem Zahn der Zeit, werden grau, dünnen aus, schmieren und nehmen weniger Schmutz auf. Mit der richtigen Aufbereitung wird die Funktionstüchtigkeit erhalten und eine lange Lebensdauer gewährleistet.

Luisa Zock

Moderne Wischbezüge und Tücher sind High-Tech-Textilien, die für einen speziellen Verwendungszweck entwickelt wurden und an die hohe Anforderungen gestellt werden. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden und die Aufgaben möglichst lange gut zu erfüllen, sollte Wert auf die fachgerechte Pflege gelegt werden. Es werden häufig Fehler beim Waschen von Reinigungstextilien gemacht, daher möchten wir hier Schritt für Schritt erklären, worauf geachtet werden sollte.

1. Vor dem Erstgebrauch

Insbesondere Moppbezüge entfalten erst nach einem bis drei Waschgängen ihre volle Leistungsfähigkeit. Sie sollten daher vor dem Erstgebrauch schon einmal gewaschen werden. Des Weiteren sollte man sich schon vor dem Gebrauch informieren, welches Textil für welches Material geeignet ist. Sollte ich den Fußboden lieber mit einem Baumwoll- oder Microfasermopp reinigen? Natürlich muss zudem auf die unterschiedlichen Einsatzorte der diversen Textilien geachtet werden – man möchte nicht dasselbe Tuch für die Küche nehmen, mit dem man zuvor das Bad gereinigt hat. Hier bietet sich das 4-Farb-System an, welches sich gut mit Microfasertüchern und Allzwecktüchern umsetzen lässt.

2. Nach der Anwendung/vor dem Waschen

Nach der Anwendung sollten die Reinigungstextilien gut ausgespült und ausgeschüttelt werden, um Grobschmutz zu entfernen. Dieser könnte sonst die Textilien in der Waschmaschine aufreiben und dann nach Ablagerung unten in der Maschine den Abfluss verstopfen. Danach müssen die Textilien unbedingt sortenrein, farblich und abhängig vom Verschmutzungsgrad sortiert und behandelt werden. Jedes Material hat sein eigenes Verhalten beim Waschen und Trocknen. So neigen Baumwolle und Viskose beispielsweise zum Flusen. Diese können sich dann in Polyester-Mikrofasergarn-Strukturen einlagern, die Oberfläche beschädigen und sogenannte Pillings (Knötchen) bilden, welche wiederum die Reinigungswirkung verringern und ein streifenfreies Wischen beeinträchtigen.

3. Die Maschine füllen

Ein ideales Reinigungsergebnis kann nur erzielt werden, wenn die Maschine optimal gefüllt ist und sich die Wäsche ausreichend in der Waschmaschine bewegen kann. Von einer Überladung sowie einer Unterladung ist dringend abzuraten. Bei einer Überladung kann die Wäsche nicht vollständig und gut durchflutet werden, so bleiben Schmutzrückstände zurück. Bei einer Unterladung steigt die mechanische Belastung und somit das Risiko auf vorzeitige Schäden für die Textilien. Für kleine Waschmaschinen gilt folgende Faustformel: Oberhalb der Wäsche sollte noch eine hochgestellte, gespreizte Hand in die Trommel hineinpassen. Für größere Maschinen gilt diese Faustregel allerdings nicht.

4. Vorwäsche

Bei dem Waschen von Reinigungstextilien sollte auf keinen Fall auf den Vorwaschgang verzichtet werden, da dieser eine sehr wichtige Funktion einnimmt: Er entfernt die an den Textilien haftenden Reinigungs-, Pflege- oder Desinfektionsmittel, Wachse oder Glanzemulsionen. Um die Chemikalienrückstände zu entfernen, muss die Vorwäsche mit viel Wasser und ohne Waschmittel durchgeführt werden. Diese Chemikalien könnten sonst im Hauptwaschgang zu einer unkontrollierten Schaumbildung führen. Dies würde den Reinigungseffekt verschlechtern. Im Vorwaschgang können außerdem die pH-Werte der Reinigungsmittel neutralisiert, grober Schmutz entfernt und einige Flecken ausgewaschen werden. Es bietet sich an, nach der Vorwäsche den Schleudergang einzulegen, um so wenig Wasser wie möglich in den Hauptwaschgang zu übernehmen und damit das Verhältnis von Wasser zu Waschmittel nicht zu verdünnen.

5. Waschmittel und ihre Dosierung

Das gewählte Waschmittel sollte einerseits auf die zu reinigenden Verschmutzungen ausgelegt sein und andererseits in der richtigen Menge in die Maschine gefüllt werden. Je nach Einsatzgebiet (z. B. Küche, Büro oder Krankenhaus) müssen ganz andere Verschmutzungen gereinigt werden. Insbesondere im Gesundheitswesen werden ganz besondere Anforderungen an die Keimabtötung gestellt. Werden „falsche“ Waschmittel genutzt, dann werden die Textilien nicht richtig sauber und ihre Wirkung wird beeinträchtigt. Natürlich muss die Dosierung des Waschmittels auf die Menge der Textilien in der Maschine angepasst werden. Wird zu wenig Waschmittel in die Maschine gegeben, werden Sauberkeit und Hygiene stark beeinträchtigt. Ein letzter wichtiger Punkt ist natürlich, inwiefern das Waschmittel für die entsprechenden Textilien geeignet ist – so sollte beispielsweise ein Microfaserbezug nicht mit Weichspüler gewaschen werden.

6. Wassermenge

Mit einer unzureichenden Wassermenge (= Waschflotte) verschlechtert sich nicht nur die Waschwirkung, es nimmt auch der Schmutzaustrag ab und das Risiko für eine mechanische Schädigung der Textilien steigt. Zusätzlich können die Abflüsse dadurch schneller versanden. Die korrekte Dosierung der Waschflotte ist daher unabdingbar. Hier muss nicht nur auf das Flottenverhältnis geachtet werden, welches mit zunehmendem Füllvolumen der Maschine sinkt, sondern auch auf die lokale Wasserhärte. Ebenso können die Textilien, die in der Waschmaschine gereinigt werden sollen, eine Auswirkung auf das Flottenverhältnis haben: Feuchte Textilien bringen Wasser mit ein, während trockene Reinigungstextilien mit ihrer vollen Saugfähigkeit das Frischwasser binden.

7. Temperatur bei Wäsche und Trocknung

Natürlich liefert schon das Etikett wichtige Hinweise darauf, welcher Waschgang und welche Temperatur für die Textilien gewählt werden sollten. Diese Pflegehinweise des Herstellers sind grundsätzlich einzuhalten. Sofern eine Kochwäsche von 90 °C erlaubt ist, sollte aber geprüft werden, ob diese wirklich notwendig ist, da eine Kochwäsche in der Regel auch lange Waschzeiten bedeutet und sie sich eher negativ auf die Lebensdauer der Reinigungstextilien auswirkt. Bei der Temperaturwahl spielt aber nicht nur das Material eine Rolle, sondern auch die Art und Intensität der Verschmutzungen. So werden bei fettigen und öligen Substanzen höhere Temperaturen benötigt als bei wasserlöslichen Flecken.

Grundsätzlich sollten Reinigungstextilien desinfizierend gewaschen werden, dies ist bei Temperaturen zwischen 60 °C und 85 °C möglich.

Auch im Trockner dürfen die vorgegebenen Temperaturen nicht überschritten werden. Für Mikrofaser empfiehlt sich eine Höchsttemperatur von 60 °C, für Baumwolle maximal 80 °C.

Mit diesen sieben Schritten sollte eine lange Lebensdauer der Reinigungstextilien sichergestellt sein. Die richtige Pflege lohnt sich also!

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