Hospitation bei Henry Kruse - Tag 2
Tugay Yagmur ist Auszubildender des Klinikums Itzehoe und hospierte im März bei der Henry Kruse GmbH & Co. KG in Neumünster. In der Artikelserie gibt er einen Einblick in seine Erlebnisse während der Hospitation. Heute steht Tag zwei im Mittelpunkt, inklusive der Antwort auf die Frage: Was verbirgt sich hinter chaotischer Lagerhaltung?
Inhaltsverzeichnis
19.000 Quadratmeter Lagerfläche - eine ungewohnte Dimension für mich
Mein zweiter Tag, Dienstag, Arbeitsbeginn um 7:00. Ich setzte mich ins Büro zu Herrn Kokott und Herrn Hadziefendic. Mir wurde Kaffee angeboten, welchen ich dankend annahm. Nach einigen Minuten ging es auch schon mit der Erstbelehrung los.
Herr Hadziefendic und ich gingen durch die Tür. Da stand ich in der großen Lagerhalle, Lagerfläche von 19.000 qm. Für Herr Hadziefendic war es Alltag, doch ich war diese Dimensionen gar nicht gewohnt. Wir liefen weiter und mir wurden die einzelnen Lagerorte gezeigt, differenziert nach Gefahrgutklassen, Volumen, Gewicht und Umschlaghäufigkeit. Schon bei der Begehung des Lagers fiel mir direkt die chaotische Lagerhaltung auf. Die chaotische Lagerhaltung ist EDV-gestützt, da die Lagerplätze digital im Warenwirtschaftssystem erfasst und gekennzeichnet werden, doch das Neugebäude erfüllt diese Anforderungen.
Der dynamische Aspekt in der chaotischen Lagerhaltung
Unter der chaotischen Lagerhaltung versteht man die Lagerung, bei der den Artikeln, kein fester Lagerplatz zugeordnet ist. Diese Art des Lagerns wird auch als dynamische Lagerhaltung bezeichnet, da die Artikel sich während der Lagerung im Lager bewegen. Artikel, die eine sehr hohe Umschlaghäufigkeit haben, werden vom System weiter vorne gelagert, man spricht von sogenannten ABC-Gütern. Ein Grund für die chaotische Lagerhaltung ist der erhöhte periodisierte Verbrauch einiger Artikel, wie zum Beispiel das Streusalz ab November bis Frühling.
Im Lager gibt es jedoch schon Artikel, welche einen festgelegten Lagerplatz besitzen, da sie das ganze Jahr über einen sehr hohen Verbrauch haben. Dies wäre die Inkontinenzware. Ein weiterer Kontrast zu meinem Betrieb sind die stählernen Hochregale und das Surren der vielen Flurförderzeuge.
Unser Ausbildungsangebot
Tetris ist angesagt oder anders: heute bin ich ein Teil der Packstation
Nach der Belehrung war ich Teil der Packstation, wo wir Pakete für die Kurier-Express-Paket-Dienste, wie UPS, DHL und Transoflex, zusammenstellten. Auch diese Tätigkeit war für mich neu, jedoch war es sehr spaßig, da es mich an Tetris erinnerte, wo man möglichst lückenlos Reihen bilden sollte.
Hierbei wurden die Artikel aus dem Regal entnommen, welche zuvor von einem der Mitarbeiter kommissioniert wurden. Das richtige Packmittel wählen, Artikel hineinlegen, mit Füllmaterial den Bewegungsradius der Artikel verringern und ganz wichtig, das Bekleben des Warenausgangsetiketts auf dem Packmittel und bei Gefahrstoff in begrenzten Mengen, den Gefahrzettel dafür anbringen.
Bildnachweise:
© igefa
