Welche Hygienekonzepte haben sich bewährt? – Sicher und gesund mit den AHA-Regeln

Viele unterschiedliche Hygienemaßnahmen und -empfehlungen für die Corona-Pandemie haben durch ihre Abweichungen untereinander, von Bundesland zu Bundesland, von Unternehmen zu Unternehmen, teilweise für Verwirrung gesorgt. Während die grundsätzlichen Regeln, von der Bundesregierung als „AHA-Regeln“ zusammengefasst, überall gleich waren, gab es unzählige zusätzliche Regelungen und Vorgaben in den einzelnen Bundesländern.

Luisa Zock

AHA-Regeln

AHA steht für Abstand, Hygiene und Alltagsmasken. Mit dem Abstand, mindestens 1,5 Meter, verhindern wir eine direkte Kontaktinfektion. Hygiene, also das regelmäßige und gründliche Händewaschen und Desinfizieren, vermindert die indirekte Übertragung des Coronavirus. Das Tragen der Alltagsmasken dient in allererster Linie dem Schutz der anderen Personen. Wenn jeder eine Maske trägt, wird auch jeder geschützt.

Diese drei Grundregeln wurden von Anfang an kommuniziert. Je nach Situation können oder müssen diese Maßnahmen erweitert oder spezifischer definiert werden.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat Anfang August die neue SARS-CoV-Arbeitsschutzregel veröffentlicht. Auch hier bleiben Abstand, Hygiene und Masken die wichtigsten Schutzmaßnahmen. Doch auch konkrete Vorschläge werden gegeben, die betriebsindividuell umgesetzt oder angepasst werden können.

Abstand halten

Wo es möglich ist, soll der Mindestabstand eingehalten werden und sollten entsprechend persönliche Treffen vermieden werden. Dafür stehen digitale Tools zur Verfügung. Meetings, Schulungen und auch die Büroarbeit selbst können über Homeoffice und Videotelefonate geführt werden.

Auch ein Anstieg der Essensbestellungen zeigt das gestiegene Bedürfnis nach Kontaktlosigkeit im Corona-Alltag. Statt also mit vielen wildfremden Menschen zusammen in einem Restaurant oder Lokal zu sitzen, kann man über einen Lieferdienst ganz einfach das Essen zu sich nach Hause bestellen.

Das Einführen von Schichtsystemen oder festen Arbeitsteams sowie auch das Anbringen von Plexiglasscheiben zum Schutz der Kassierer oder Empfangsmitarbeiter dienen ebenfalls der Kontaktverminderung.

Bodenmarkierungen und der Einlass nur einer begrenzten Anzahl Gäste/Kunden sind ebenso sinnvolle Maßnahmen, um den Mindestabstand zu gewähren.

Des Weiteren sollten Personen mit erkennbaren Symptomen (anhaltendes Fieber, Erkältungsanzeichen, Atemnot) nicht zur Arbeit kommen, sondern die Symptome vom Arzt überprüfen lassen.

Der Mindestabstand kann nicht immer und überall eingehalten werden. Für diesen Fall müssen alternative Schutzmaßnahmen her. Hier wird meist zuerst die Alltagsmaske genannt. Sie verhindert die Tröpfchenübertragung von Person zu Person. Doch auch eine gründliche und desinfizierende Reinigung aller vorhersehbaren Kontaktflächen vermindert das Infektionsrisiko.

Hygiene

Eine regelmäßige und gründliche Lüftung ist ein wesentlicher Faktor beim Infektionsschutz, da so die Konzentration möglicher virenbelasteter Aerosole im Raum reduziert werden kann. Am einfachsten ist die Fensterlüftung. In Büroräumen sollte mindestens alle 60 Minuten eine Stoßlüftung von 3-10 Minuten stattfinden, in Besprechungsräumen mindestens alle 20 Minuten.

Die Möglichkeit zur Handhygiene mit Wasser, Seife und Einmalhandtüchern sowie auch Händedesinfektionsmittel sollte ausreichend gegeben und vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden.

Des Weiteren sollten die Reinigungsintervalle verkürzt und desinfizierende Reinigungsmittel mit einer Wirksamkeit von 99,999 % verwendet werden. Auf die häufig berührten Kontaktflächen wie Lichtschalter, Türklinken, Handläufe, Tastaturen, Computermäuse, Griffe, Dienstfahrzeuge und Arbeitsmittel etc. sollte beim Reinigen ein ganz besonderer Fokus gelegt werden.

Alltagsmasken

Grundsätzlich sollten Alltagsmasken überall dort getragen werden, wo weder der Mindestabstand eingehalten werden kann, noch eine Barriere zwischen den Personen besteht (Plexiglasscheibe, Möbel o.ä.). Die Masken dienen hier nur als Ergänzung zu den vorigen beschriebenen Maßnahmen. Da die Alltagsmasken auch in vielen öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen Pflicht sind und sich der Großteil der Menschen daran hält, hat sich hier schon eine hohe Compliance gebildet, auf die man aufbauen kann.

Dennoch ist es wichtig zu wissen und auch immer wieder daran zu erinnern, wie die Masken richtig getragen werden und wie sie zu handhaben sind. Natürlich sind in einigen Branchen und Bereichen nicht einfach nur Alltagsmasken ausreichend, sondern es müssen FFP- oder medizinische Masken getragen werden. Die Unterschiede der einzelnen Masken, worauf man bei der Verwendung achten muss und wie sie desinfiziert werden können erfahren Sie hier.

 

Produktempfehlungen sowie Hinweise zur richtigen Handhygiene finden Sie auf der Übersichtsseite.

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